VOYAGER-X – Interview mit Mario Gansen zum „Magic“-Album (2024)

Voyager-X ist eine Band, die seit 1987 unter dem Namen Voyager in Nürnberg aktiv gewesen ist. Sie hat dann 1997 ein Album eingespielt, ehe die Musiker andere Verpflichtungen hatten und sich weltweit verstreut haben. Sänger Mario Gansen erklärt, wie es zur Reunion und zur Veröffentlichung des „Magic“-Albums gekommen ist.

Das Interview wurde für das Hardline-Magazin (Ausgabe 61) geführt.

TRIFECTA – „The New Normal“ (VÖ: 12.04.2024)

Trifecta - The New Normal - Cover

Trifecta ist ein Bandprojekt, das sich aus Adam Holzman (Keyboards), Nick Beggs (Bass) und Craig Blundell (Drums) zusammensetzt, alle Musiker haben gemeinsam in Steven Wilsons Band gespielt und kennen sich dadurch sehr gut.

„The New Normal“ ist nach ihrem Debüt „Fragments“ (2021) bereits das zweite Album des Trios, es sind 19 Songs enthalten, die zwischen einer und vier Minuten lang sind. Sie sind weitgehend instrumental gehalten, bei einigen Songs ist Gesang von Nick Beggs zu hören, Alex Lifeson (Rush) steuert Gitarrenparts zum Song „Once Around The Sun With You“ bei, Theo Travis (Steven Wilson, The Tangent) spielt Saxofon auf „Daddy Long Legs“. Die Stilistik ist eine Fusion aus Jazz und Rockmusik, gelegentlich schimmern funkige Elemente durch, manche Stücke könnten auch als Filmmusik verwendet werden.

„The New Normal“ ist in seiner Gesamtheit sehr vielseitig, man sollte das Opus komplett durchhören, damit sich alle Facetten offenbaren. Es wäre bei einigen der kurzen Tracks aber sinnvoll gewesen, die musikalischen Ideen weiter auszuarbeiten und in eine längere Form zu bringen, denn sie haben so bisher eher den Charakter von Demoversionen. Trotzdem ist „The New Normal“ ein sehr gelungenes Werk, das sich aus der Masse der Veröffentlichungen durch seine Individualität positiv abhebt. Wer allerdings der Meinung ist, dass Rockmusik nur mit dominanten Gitarren möglich ist, der sollte das Album nicht erwerben, denn diese wird er dort nicht finden.

Diese Review wurde für die aktuelle Ausgabe (Nr. 61) des Hardline-Magazins verfasst.

Hier findet Ihr das Video zum Song „Once Around The Sun With You“ vom neuen Album:

IVORY TOWER – „Heavy Rain“ (VÖ: 29.03.2024)

Ivory Tower, Cover von "Heavy Rain"

Ivory Tower ist eine aus Schleswig-Holstein stammende Progressive Metal-Band, sie wurde bereits im Jahr 1996 gegründet und hat einige Umbesetzungen erlebt. Nun liegt mit „Heavy Rain“ das sechste Album des Quintetts vor, es zeichnet sich durch zehn heavy, kraftvolle und starke Songs aus.

Packende Riffs, dezente Keyboardsounds und abwechslungsreiche Arrangements vermitteln ein facettenreiches Klangbild, die Produktion ist dabei bombastisch angelegt worden. Auf übertriebenes Solieren oder andere Eskapaden wurde verzichtet, die Songs stehen immer im Mittelpunkt und werden durch eine geschlossene Bandleistung getragen. Der neue Sänger Lord Francis Soto hat eine sehr ausdrucksstarke Stimme und vermittelt den Songs eine gewisse Dramatik.

Der Opener „Black Rain“ ist ein toller Power Metal-Song, „Holy War“ ist bombastisch-melodiös angelegt, „Never“ und „The Destination“ sind recht eingängig gehalten und zeichnen sich durch anspruchsvolle Keyboardkaskaden aus, bei „Monster“ wird selbiges aus dem Käfig gelassen, die restlichen Tracks fügen sich auch gut in das stimmige Gesamtbild des Albums ein. „Heavy Rain“ ist eine aufregende Achterbahnfahrt geworden.

Diese Review wurde für die aktuelle Ausgabe (Nr. 61) des Hardline-Magazins verfasst.

Hier findet Ihr das Video zum Song „Heavy Ride“ vom neuen Album:

VOYAGER-X – „Magic“ (VÖ: 22.03.2024)

Voyager-X Magic Cover

Voyager-X ist eine Nürnberger Band, die zwischen 1987 und 1997 unter dem Namen Voyager aktiv gewesen ist. Das nun vorliegende Debütalbum hätte bereits 1997 veröffentlicht werden sollen, aber die Lebensplanungen der fünf Musiker haben dieses damals vereitelt, 2018 hat man sich dann allerdings wiedergetroffen, die Band wieder aufleben lassen und das Album nun veröffentlicht. Der alte Bandname war leider bereits von einer australischen Band verwendet worden, sodass die Umbenennung in Voyager-X die logische Konsequenz gewesen ist.

Ihre Musik liegt zwischen AOR und Progressive Rock, Einflüsse von Foreigner, Survivor und Saga schimmern stark durch, es sind aber auch musikalische Elemente von Queensryche oder Dream Theater wahrnehmbar. Das Album ist sehr stark geworden, alle neun Songs haben ein hohes Niveau und man merkt nicht, dass die Aufnahmen bereits 27 Jahre alt sind, denn alles klingt frisch und unverbraucht, die Produktion ist sehr gelungen.

„Janus Face“ ist ein dramatischer Opener mit Tempo- und Stimmungswechseln, „Hypnotize You“ verfügt über tolle Bassläufe und erinnert ein wenig an Saga, der Titelsong „Magic“ zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Rhythmik und bombastische Keyboards aus, „You Crossed My Way“ ist eine gefühlvolle Ballade, „Crime Of The Century“ ist ein packender Schluss am Ende des Albums, auch die anderen Stücke fügen sich gut in die anspruchsvolle Stilistik ein.

Diese Review wurde für die aktuelle Ausgabe (Nr. 61) des Hardline-Magazins verfasst.

Hier findet Ihr das Video zum Song „Hypnotize You“ vom neuen Album:

THE PINEAPPLE THIEF – „It Leads To This“ (VÖ: 09.02.2024)

The Pineapple Thief - It Leads To This -Cover

Die englische Art Rock-Band The Pineapple Thief hat mit „It Leads To This“ nun ihr bereits 16. Studioalbum veröffentlicht. Man merkt dem Album an, dass es sich um eine eingespielte Band handelt, denn dieses Line-up besteht bereits seit 2017. Die acht Songs sind alle facettenreich und mit vielen Feinheiten instrumentiert worden, alle Elemente wurden dabei songdienlich implementiert und ausbalanciert.

Die Stimme des Bandleaders Bruce Soord erinnert an Steven Wilson, ebenso ist die Musik ähnlich gelagert. Drummer Gavin Harrison (Porcupine Tree) gilt zu Recht als einer der besten seines Faches, denn sein Spiel ist sehr individuell und vielseitig, er hat der Band damit neue musikalische Horizonte eröffnet. Der Charakter der Songs ist nachdenklich und tiefsinnig, ohne dabei eine traurige Stimmung aufkommen zu lassen, alle Stücke wirken entspannt. Inhaltlich nimmt Bruce Soord die Rolle eines Beobachters ein, der versucht einen Sinn im Leben und der Welt zu erkennen.

Der Opener „Put It Right“ bietet einen geschmeidigen Einstieg in das Album, „Rubicon“ ist rockig-dramatisch, der Titelsong „It Leads To This“ vereint verschiedene Stimmungen, „The Frost“ basiert auf einem heavy Riff, „All That’s Left“ hat verhaltene und auch heftige Parts, „Now It’s Yours“ ist verträumt-bedächtig, „Every Trace Of Us“ verfügt über eine interessante Rhythmik und mit „To Forget“ klingt das klasse Album ruhig aus.

Diese Review wurde für die am 16. März erscheinende Ausgabe (Nr. 61) des Hardline-Magazins verfasst.

Hier findet Ihr das Video zum Titelsong „It Leads To This“ vom neuen Album:

SAXON Interview – Biff Byford zum „Hell, Fire And Damnation“-Album (2024)

Heavy Metal und englische Geschichte

Saxon haben nun mit „Hell, Fire And Damnation“ ihr 24. Studioalbum veröffentlicht, es ist voller toller Songs und positiver Energie. Sie gehen bald mit Judas Priest und Uriah Heep auf Europa-Tournee. Das waren Gründe genug, um sich mit dem Sänger und Mastermind Biff Byford telefonisch zu unterhalten. Er ist seit letztem Jahr auch das letzte Original-Mitglied der Band, denn der Gitarrist und Mitbegründer Paul Quinn hat die Band verlassen.

„Hell, Fire And Damnation“ ist ein starkes Album geworden, es sind keine Füller enthalten, dafür tolle Songs mit Schwung und positiver Energie. Woher kommt die Quelle für diese Kreativität und Energie?

Es war schon etwas Besonderes dieses Album zu schreiben, denn es ist das erste Album ohne Paul Quinn gewesen und ich habe einige Songs zusammen mit unserem neuen Gitarristen Brian Tatler geschrieben. Es hat alles gut funktioniert und die Riffs waren super, es war eine gewisse Magie vorhanden.

Das Album verfügt über alle typischen Saxon-Trademarks, es klingt aber auch modern und frisch. Wie schwer ist es gewesen, die richtige Balance zwischen musikalischer Tradition und Modernität zu schaffen?

Wir machen uns darüber keine Gedanken, wir haben keinen Masterplan. Wir haben großartige Songs geschrieben, aufgenommen und es hat sehr gut funktioniert. Die Drums wurden in Deutschland eingespielt, ebenso der Bass. In meinem Studio haben wir dann die Gitarren und Vocals hinzugefügt, Andy Sneap hat später alles gemixt. Es hat sich alles natürlich entwickelt und es ist dadurch ein starkes Album geworden!

Wie wichtig ist Andy Sneap [Co-Produzent, Anmerkung] für das Endresultat des Albums gewesen, denn er hat ja bereits einige eurer Album produziert. Ist er mittlerweile euer 6. Bandmitglied geworden?

Andy ist in Las Vegas gewesen und hat mit Judas Priest zur gleichen Zeit an deren neuen Album gearbeitet, er war also nicht in die direkte Arbeit im Studio eingebunden. Wir haben ihm dann verschiedene Takes zukommen lassen, so wie man das heutzutage eben macht, er hat uns dann seine Meinung dazu gesagt. Es hat wieder sehr gut mit ihm funktioniert.

Saxon 2024

Du hast dich mit historischen Themen auf dem neuen Album befasst, es geht um die Salem-Hexenprozesse, die Schlacht um Hastings, Kublai Khan, aber auch um den UFO-Vorfall in Roswell. Wie kommst du zu den Texten für die Lyrics? Gibt es ein thematisches Konzept auf dem Album?

Ich kann es auch nicht genau sagen, wie ich zu den Texten komme. Ich lese Bücher und schaue mir Filme an, irgendwann komme ich dann zu den Ideen, sie kommen irgendwie in meinen Kopf. Manche Themen habe ich schon seit sehr langer Zeit in meinen Gedanken, wie z.B. bei „Pirates Of The Airwaves“ und „1066“, diese Dinge beschäftigen mich bereits seit meiner Jugend. Ich interessiere mich halt für Geschichte und schreibe auch darüber, ebenso ist es ja auch bei Iron Maiden und früher ist es bei Lemmy auch so gewesen. Vielleicht ist das auch eine britische Einstellung, dass wir unsere eigene Geschichte textlich verarbeiten.

Ihr werdet bald mit Judas Priest und Uriah Heep auf Tournee gehen, sodass ihr eure Setlist kürzen müsst, denn ihr seid ja kein Headliner. Wird das schwer werden? Welche Songs von „Hell, Fire And Damnation“ werden es in die Setlist schaffen?

Ich kann es noch nicht definitiv sagen, aber vermutlich werden wir „Hell, Fire And Damnation“, „Madame Guillotine“, „Fire And Steel“ und „There Is Something In Roswell“ spielen. Wir werden auch sehen, welche Songs bei den Fans am besten ankommen und die Setlist entsprechend anpassen, wir spielen auch einige Headliner-Gigs und Festival-Shows in der Zwischenzeit. Es wird auch eine Headliner-Tour 2025 mit dem neuen Album geben.

„Hell, Fire And Damnation“ ist das erste Album ohne euren Gitarristen Paul Quinn. Was waren die Gründe für seinen Rückzug aus der Band im letzten Jahr?

Die Gründe sind ja bekannt, er möchte keinen Heavy Metal mehr spielen, sondern vielmehr Blues. Paul will es auch ruhiger angehen lassen und sich nicht mehr den Tourneestress antun, 2-stündige Shows spielen und lange Zeit von zu Hause fort sein. Er hat keine Songs mehr für das neue Album geschrieben, aber er konnte immerhin noch zwei Soli beisteuern, sowohl auf „Fire And Steel“ und „Super Charger“.

Du bist nun das einzige verbleibende Mitglied aus dem Original-Line-up. Ist das für dich jetzt eine komische Situation?

Es ist alles großartig, denn das neue Line-up funktioniert sehr gut, der Übergang von Paul zu Brian ist sehr glatt und problemlos verlaufen. Wir haben eine Legende durch eine andere ersetzt, Paul ist ein grandioser Gitarrist und Brian ist es ebenfalls. Die Fans haben Brian sehr gut aufgenommen und akzeptieren ihn. Wir vermissen Paul aber vom menschlichen Aspekt her, ich habe auch noch einen sehr guten Kontakt zu ihm.

Du hattest vor einigen Jahren einen Herzinfarkt. Wie geht es dir heutzutage damit?

Es ist alles gut momentan, ich muss noch ein paar Medikamente einnehmen, aber ich kann noch auf der Bühne headbangen und brauche mich nicht weiter einzuschränken. So weit, so gut!

Biff, viel Erfolg mit dem neuen Album und der kommenden Tour. Vielen Dank für das nette Interview!

Hier findet Ihr das Video zu „There Is Something In Roswell“ vom neuen Album:

SAXON – „Hell, Fire And Damnation“ (VÖ: 19.01.2024)

Saxon - Hell, Fire And Damnation - Cover

Das englische Heavy Metal-Flaggschiff Saxon hat nun sein 24. Studioalbum „Hell, Fire And Damnation“ veröffentlicht, es wurde mit dem neuen zweiten Gitarristen Brian Tatler eingespielt. Andy Sneap hat das neue Werk aus Las Vegas, wo seine Stammformation Judas Priest ihr neues Album aufgenommen hat, aus der Entfernung co-produziert, Sänger Biff Byford war für den Großteil der Produktion vor Ort verantwortlich.

Einige Songs wurden von Biff Byford mit Brian Tatler zusammen geschrieben und das hat sich als sehr fruchtbar erwiesen. Auf dieser Scheibe ist kein schwacher Song zu erkennen, ebenfalls ist kein Verschleiß oder irgendeine lähmende Routine hörbar.

Alles klingt frisch, dynamisch und kraftvoll, der fetzige Titelsong „Hell, Fire And Damnation“ kennzeichnet die Richtung des Albums, „Madame Guillotine“ ist ein packender Song im Midtempo, „There’s Something In Roswell“ und „1066“ sind beides heavy Songs mit Ohrwurmcharakter. „Kubla Khan And The Merchant Of Venice“ sowie „Witches Of Salem“ strotzen wiederum voller Power, Dynamik und Spielfreude.

„Hell, Fire And Damnation“ ist ein mega-starkes Album geworden!

Hier findet Ihr das Video zum Titeltrack des neuen Albums: